ARCHITEKTUR B.SC. | BAUBIOLOGE IBN
BIKE PORTS - UP-CYCLING
Wintersemester 2018/19 | Prof. Eike Roswag-Klinge (ZRS Architekten Ingenieure) | Fachgebiet Natural Building Lab
– Gruppenarbeit mit Dorian Dethlof, Luis Schrew, Anna Dienberg, Adrian Ricken, Marlene Fischer, Manu Scuto, Tim Martens, Tabea Wendenburg, Timo Voßhagen, Jannes Neuner, Noah Ehlers –
„Ein infrastrukturelles Projekt, welches die Nutzung unserer urbanen Räume in Frage stellt und uns Mobilität neu denken lässt. Entwickelt wird ein autofreier Campus TU-Berlin, nachhaltig gemeinschaftlich genutzt als Vision der Lehre von Morgen. Ein Bike-Hub aus Stampflehm zeigt die erste Intervention zur Transformation in ein post-fossiles Zeitalter.“
Der einst von der mehrspurigen Straße des 17. Juni getrennte Campus wird durch eine multifunktionale Grünanlage zusammengeführt. Durch die Fahrrad-Hochbahn bleibt der früher den Autos zugesprochene Bereich nun allein den Fußgängern und Fußgängerinnen. Mehrspurig und in die Gebäude intergiert werden Fahrradwege sicherer, praktikabler und das Fahrrad zum alltäglichen Bewegungsmittel. Öffentlich nutzbare Gebäude stärken Gemeinschaft und die Universität wird zu einem Ort für mehr als nur Studierende.
– Die einzelnen Gebäude wurden in Kleingruppen entwickelt –
Werkstattgebäude: Tim Martens, Timo Voßhagen, Maximilian Zalewski
Das großzügige Werkstattgebäude bietet zum einen Raum an nachhaltigen Bauprozessen im 1:1 zu forschen und anderseits bringt es Menschen zusammen, gemeinsam Projekte zu verwirklichen. Der Massivbau aus Lehm und Holz nutzt die thermale Masse und macht eine zusätzliche Dämmung überflüssig, Schmale, innenliegende Fenster sorgen für ausreichend Tageslicht und beugen darüber hinaus einer Überhitzung vor. Ein gesundes Raumklima durch Verwendung hygroskopischer Materialien steht an erster Stelle. Der gesamte neue Campus wird zentral von einem Technikgebäude versorgt. Eine Photovoltaikanlage der Radbahn liefert nötigen Strom und über die großen Dachflächen gesammeltes Regenwasser garantiert die Frischwasserversorgung des Gebäudes. Die Abwärme der Maschinen unterstützt das zentrale Blockheizkraftwerk.
Die räumliche Struktur und die organischen Formen werden durch den Erschließungsweg bestimmt. Im Obergeschoss nimmt die Trichterform der Einfahrt den Fahrradfahrer in seiner Bewegung auf und führt ihn zur Abstellmöglichkeit. Die Abfahrtsrampe durchstößt die große Werkhalle, bietet somit Einblicke in das tägliche Geschehen und formt gleichzeitig nord-östlich einen Werkhof, welcher im Sommer zu gemeinsamen Werkarbeiten einlädt.
– Der Baustein wurde, wie der Masterplan in der gesamten Gruppe entwickelt –
Der Baustein verkörpert den ersten Schritt in eine fahrradfreundlichere Zukunft. Er stellt die Beziehungen zwischen Mobilität, Gebäude und Ressourcenverschwendung in Frage und steht für eine neue Typologie, in der die Grenzen zwischen Verkehr und Bauwerk verschwimmen.
An einer der prominentesten Stellen des Campus gelegen, positioniert sich das Gebäude bewusst auf dem zentralen Parkplatz der TU Berlin. Es werden den Radfahrern somit mehr Rechte zugesprochen. Die Rückeroberung des Straßenraums beginnt.
Das Herzstück der Komposition stellt ein aus Stampflehm geformter Raum dar. Ein „Fair-Teiler“, welcher gerettetes Essen aus Supermärkten beherbergt. Die Nutzer können noch essbare Lebensmittel miteinander teilen und der unheimlichen Ressourcenverschwendung aktiv entgegenwirken. Um eine Einheit von Funktion und Konstruktion zu schaffen, werden die dicken Lehmwände mit Regalen ausgefacht. Durch hohe thermale Masse kann somit größtenteils auf eine aktive Kühlung verzichtet werden. Die filigrane Dachkonstruktion, rahmt den Pavillon räumlich ein und bietet zusätzlich durch eine immergrüne Bepflanzung als Schattenspender und Schutz vor Regen.